December 6, 2024 Nachrichten und Kommentare zu deutscher Hanfpolitik.

Cannabis-Studie: Freizeitkonsum in der Schweiz

Europas neueste Pilotstudie für Cannabis für den Freizeitgebrauch wird diesen Sommer in der Großstadt Basel in der Schweiz beginnen. Die Ergebnisse der Cannabis-Studie werden am Ende über die künftige Drogenpolitik der Schweiz mitentscheiden.

Details zu der Cannabis-Studie

An dieser Studie werden nur etwa 400 Personen teilnehmen, die dann in bestimmten Apotheken Cannabis-Produkte für den Freizeitgebrauch kaufen können. Apotheken müssen dokumentieren, wie viel die Teilnehmer zu welchem Zeitpunkt an Cannabis-Produkten beziehen. Während der gesamten Cannabis-Studie werden die Teilnehmer auch regelmäßig zu ihrer psychischen und physischen Gesundheit befragt.

Die Teilnahme ist auch an anderen Bedingungen geknüpft: Es dürfen nur Erwachsene mit Wohnsitz in Basel teilnehmen. Zudem gibt es gesundheitliche Voraussetzungen. Und schließlich ist die Teilnahme auch finanziell kein Schnäppchen: Die Preise in der Apotheke orientieren sich beim Cannabis an den Preisen auf dem Schwarzmarkt. So will es das Gesetz, unter anderem um den Weiterverkauf auf der Straße zu verhindern.

Die Studie soll dann klären, ob sich das Verhalten der Teilnehmenden durch die legale Abgabe ändert. 

Das Cannabis stammt aus einer Plantage von dem Unternehmen Pure Production in der Schweiz. Mit einer Ausnahmegenehmigung darf das Unternehmen Hanf kontrolliert anbauen und verarbeiten. 

Weitere Projekte

Ähnliche Pilotprojekte in der Schweiz sind in Vorbereitung – Zürich soll im kommenden Herbst eine ähnliche Studie durchführen. Cannabis-Produkte sollen in Zürich ab Herbst legal erhältlich sein. Dort soll Cannabis nicht nur in Apotheken, sondern auch in sogenannten Social Clubs verkauft werden. Das sind noch zu gründende Konsumclubs mit eigenen Veranstaltungen.

Die Zürcher Studie soll die Auswirkungen des kontrollierten Verkaufs von Cannabis, gekoppelt mit Präventionsangeboten, auf die Konsumenten und die öffentliche Gesundheit ermitteln. Die gesundheitlichen Risiken für die Konsumenten sollen so gering wie möglich gehalten werden. Idealerweise würden die Konsumenten während des Studienzeitraums auf Produkte mit geringerem Wirkstoffgehalt umsteigen, erklärte Zürich im vergangenen September. Die Genehmigung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) liegt derzeit jedoch noch nicht vor.

Auch der Cannabisforschungsverein hat mehrere Studien geplant. Der Verein legt großen Wert auf die Durchführung quantitativer Forschung. Die Daten von den Teilnehmern mit legalem Zugang zu Cannabis-Produkten würden mit denen einer Kontrollgruppe verglichen, die sich Cannabis auf dem Schwarzmarkt besorgt. Dies sei eine wertvolle Ergänzung zu dem, was die Städte zu erreichen versuchen.

Entwürfe und Verzögerungen der Cannabis-Studie

Die Schweizer Bundesversammlung hat bereits vor zwei Jahren einen Gesetzesentwurf für die Studie genehmigt.

Experten haben die Schweizer Pilotstudie als einen wichtigen Fortschritt bezeichnet, der aber auch symbolisch für das schleppende Tempo steht, mit dem die Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch in Europa voranschreitet.

Europa wendet sich oft an Studien für medizinisches und kommerzielles Cannabis, anstatt es vollständig zu legalisieren und zu regulieren. Diese Programme sind oft mit unnötigen Verzögerungen und bürokratischen Aufwand verbunden.

Die Zukunft von Cannabis in Europa

Trotz der Verzögerungen und Herausforderungen wird die Legalisierung von Cannabis in Europa wahrscheinlich in den kommenden Jahren voranschreiten.

Weitere Studien wie diese werden wahrscheinlich in ganz Europa durchgeführt werden, da sich die öffentliche Meinung in Richtung einer größeren Akzeptanz des freien Cannabiskonsums verschiebt.

Es wird einige Zeit dauern, bis Gesetzgeber und politische Entscheidungsträger den Rückstand aufgeholt haben, aber letztendlich scheint es klar zu sein, dass Cannabis für den Freizeitkonsum in ganz Europa verfügbar sein wird.

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Seit er 2013 als freier Autor tätig ist, schreibt Anton Huber über eine Vielzahl von Themen, sein besonderes Interesse gilt jedoch den Auswirkungen von Cannabis auf die menschliche Gesundheit. Er berichtet über aktuelle Studien und deren Ergebnisse sowie über weltweite Nachrichten zum Thema Hanf. Als Chefredakteur der Deutschen Hanf Zeitung setzt sich Anton Huber dafür ein, die Öffentlichkeit über die Vorteile von Cannabis und seine verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten aufzuklären.

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