CBG als Neuroprotektant als Naturheilmittel erfolgversprechend
Die Inhaltsstoffe der Cannabispflanze wurden in den letzten Jahren gut erforscht, wobei heute noch immer nicht alle Substanzen bekannt sind. Für den therapeutischen Gebrauch mit breitem Indikationsspektrum eignen sich auch Cannabissorten, welche nicht berauschend wirken. Diese nicht psychoaktiven Cannabispflanzen enthalten also nur sehr wenig Tetrahydrocannabinol, THC. Zwei isolierte Substanzen aus der Cannabispflanze, CBD und CBG, scheinen für einen pharmakologischen Einsatz beim Menschen sehr interessant. Cannabidiol und Cannabigerol sind sogenannte Cannabinoide und werden in der naturheilkundlichen Therapie mit Erfolg bei Leiden, Beschwerden und Gesundheitsstörungen eingesetzt.
Chronischen Schmerz natürlich behandeln ohne Nebenwirkungen
CBG kommt in den meisten Cannabispflanzen nur marginal vor, in Konzentrationen von weniger als einem Prozent. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass dieses Cannabinoid bis jetzt nicht so viel Beachtung gefunden hat. Doch das hat sich in der Zwischenzeit geändert, nicht zuletzt auch aufgrund der vielen positiven medizinischen Auswirkungen. Was vielen Anwendern besonders positiv ist, dass CBD und CBG, auch in höheren Dosierungen, gut wirken und das sehr geringem Nebenwirkungspotenzial. Über die Wechselwirkungen von CBD und CBG mit anderen schulmedizinischen Arzneimittel ist noch nicht allzu viel bekannt. Das Wissen darüber wird allerdings in den nächsten Jahren aufgrund vermehrter Forschungstätigkeit größer werden. Doch auch heute schon gelten Cannabinoide aus rauscharmen Cannabissorten als sicher und verlässlich in der Anwendung.
Vor der medizinischen Verwendung sind Cannabispflanzen zunächst getrocknet
Ein Therapieversuch ist beinahe immer sinnvoll, gerade auch bei chronischen Erkrankungen. Wie bei allen potenten Naturheilmitteln bedarf auch bei Arzneizubereitungen mit Cannabidiol oder Cannabigerol eines zeitlichen Vorlaufs, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Die Substanzen sollten also je nach Krankheitsbild mindestens über mehrere Wochen in ausreichend hoher Dosierung eingenommen werden, beispielsweise als Cannabis Öl. Höhere Konzentrationen von Cannabigerol wurden bis jetzt vor allem in Jungpflanzen gefunden und zwar in einer sauren Zustandsform als Cannabigerolsäure, CBGA. Cannabispflanzen sind nach der Ernte zunächst schonend getrocknet und unter Zuhilfenahme von UV-Licht ausgehärtet. Bei diesem Prozess kommt es zu einem chemischen Umbau, bei dem die sauren Vorstufen der einzelnen Cannabinoide in das wirksame THC, CBC oder CBD zerlegt werden.
Rauscharme Cannabissorten gelten als besonders sicher und verlässlich in der Anwendung
Mittlerweile sind etwas mehr als 100 verschiedene Cannabinoide nachgewiesen worden. Welche davon sich tatsächlich für den medizinischen Gebrauch eignen, ist ebenfalls Gegenstand zahlreicher Forschungstätigkeiten. Durch genetische Manipulationen und Kreuzungen einiger Cannabispflanzen ist es bereits gelungen, medizinisch wirksamere Cannabinoide, also beispielsweise CBD oder CBG, viel stärker in Blüten und Blättern anzureichern. Solche Kreuzungen sind also für Therapien gegen Schmerz oder andere chronische Krankheiten höchst interessant. Außerdem ist es in anderen genetischen Manipulationen von Cannabispflanzen auch gelungen, den Anteil des psychoaktiven THC weitgehend herauszuzüchten.
Sinnvolle Unterstützung der schulmedizinischen Therapieoptionen
Die gesundheitlichen Effekte und Wirkungen von Cannabigerol und Cannabidiol scheinen zumindest ähnlich zu sein. Die Verträglichkeit wird von den Anwendern in der Regel als ausgezeichnet beschrieben. Sofern also keine nachgewiesene Allergie gegen Inhaltsstoffe der Cannabispflanze besteht, was in der Praxis sehr selten ist, spricht im Prinzip nichts gegen eine auch längerfristige Einnahme. Auch Kinder und Heranwachsende mit chronischen Kopfschmerzen oder Migräne wurden bereits erfolgreich mit CBD oder CBG Produkten therapiert. Dennoch sollte auch bei chronischen Leiden immer der behandelnde Arzt darüber in Kenntnis gesetzt werden, wenn zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie Cannabinoide zur Anwendung kommen.
CBG schützt Nervenzellen und wirkt entzündungshemmend
CBG dockt an bestimmte Rezeptoren der Großhirnrinde an in einem anatomischen Bereich, welcher als Endocannabinoid System bezeichnet ist. Im Tierversuch konnte nachgewiesen sein, dass CBG leicht Appetit steigernd wirkt, darüber sind das Wachstum von Tumorzellen gehemmt. Nervenzellen scheinen eine ganz besondere Affinität zu CBG zu haben. Denn es konnte eine ausgeprägte neuroprotektive, also nervenzellschützende Wirkung nachgewiesen werden. Neben der ausgeprägten Wirksamkeit ist Cannabigerol also auch ein potenter Neuroprotektant. Deshalb gehen Forscher auch zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass insbesondere Patienten mit chronischen Nervenleiden wie beispielsweise Multiple Sklerose oder amyothrophe Lateralsklerose von einer Einnahme von CBG Öl besonders profitieren könnten. Doch auch hier besteht noch weitergehender Forschungsbedarf. Aufgrund seiner ausgeprägten Eigenschaft als Neuroprotektant scheint CBG jedoch tatsächlich das Potenzial zu haben, dass Voranschreiten von Nervendegenerationen zumindest zeitlich aufzuhalten.
Cannabigerol ist aus medizinischer Sicht ein vielversprechendes Cannabinoid
Auch chronische Entzündungsprozesse können durch einen längerfristigen Gebrauch von CBG- haltigen Produkten gelindert werden. Anwender, bei denen CBD alleine vielleicht nicht den gewünschten therapeutischen Effekt erzielen konnte, sind gut beraten, CBG auszuprobieren. Außerdem kann es im Einzelfall auch sinnvoll sein, CBG und CBG als Kombinationstherapie zu verwenden. Obwohl sich CBG und CBD in ihrer molekularbiologischen Struktur ähneln, handelt es sich dennoch um zwei völlig verschiedene Cannabinoide. Die Konzentrationen beider Substanzen sind den Cannabispflanzen meist völlig unterschiedlich. In diesem Zusammenhang konnte auch beobachtet werden, dass die Konzentration von CBG in einer Cannabispflanze umso mehr sinkt, je höher die Konzentration von CBD ist. Obwohl CBG in den meisten Cannabispflanzen bisher nur in Spuren auftritt, lohnt es sich diesem Cannabinoid in der Zukunft viel mehr Beachtung zu schenken, denn sein heilkräftiges Potenzial scheint mindestens ebenso gewaltig wie das von CBD.
Seit er 2013 als freier Autor tätig ist, schreibt Anton Huber über eine Vielzahl von Themen, sein besonderes Interesse gilt jedoch den Auswirkungen von Cannabis auf die menschliche Gesundheit. Er berichtet über aktuelle Studien und deren Ergebnisse sowie über weltweite Nachrichten zum Thema Hanf. Als Chefredakteur der Deutschen Hanf Zeitung setzt sich Anton Huber dafür ein, die Öffentlichkeit über die Vorteile von Cannabis und seine verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten aufzuklären.