CBD beim Sport – geht das?
Cannabis-Öl ist in aller Munde. Der heilende Wirkstoff aus der Hanfpflanze wird mittlerweile nicht nur in der Medizin angewandt, sondern hat auch seinen Weg in Privathaushalte und Sporttaschen einiger Sportbegeisterten gefunden. Die positiven Eigenschaften sind nicht von der Hand zu weisen und immer mehr Hobby- und Hochleistungssportler schwören auf das Wundermittel. Doch was passiert, wenn Profi-Sportler CBD konsumieren? Ist das nicht Doping? Und was sagt die Antidoping-Behörde dazu?
Die Wirkung von CBD im Körper
Eine Hanfpflanze enthält 70 verschiedene Cannabinoide. Gelangen diese durch Konsum in den menschlichen Körper, docken sie im Gehirn an sogenannte Rezeptoren an und entfalten dort ihre Wirkung.
THC ist das bekannteste Cannabinoid und hat eine psychoaktive (berauschende) Wirkung. Es reduziert die Leistungsfähigkeit und wirkt eher extrem entspannend.
Im Gegensatz dazu ist das CBD-Cannabinoid „clean“, das heißt, es enthält kein THC und hat keine psychoaktive Wirkung. Als Gegenspieler zum THC kann es im Gehirn sogar vorhandenes THC an seine Rezeptoren binden und somit seine Wirkung aufheben.
Es fördert die Leistungsfähigkeit, gleicht Stoffwechselprozesse wie Appetit, Stress und Nervosität aus und stärkt das Immunsystem. Muskelentspannende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften unterstützen den Heilungsprozess bei Verletzungen. Die beruhigende Wirkung kann Schlafstörungen entgegenwirken.
Was bedeutet das für Sportler?
Gerade während des Sports oder der Wettkampfvorbereitung ist es wichtig, dass der Körper in Topform ist. Ein wacher, konzentrierter Geist und ein ausgeruhter, gesunder Körper leisten mehr. Verletzungen und Entzündungen sollen möglichst schnell verheilen, das Immunsystem soll gestärkt und Stress soll minimiert werden.
Kommt der Konsum von CBD zum Einsatz, kann von genau diesen Vorteilen profitiert werden. CBD unterstützt den Heilungsprozess, gleicht Ess- und Schlafstörungen aus und verbessert die allgemeine Körperleistung.
Auch interessant: Jeder hat natürliches THC im eigenen Körper. Das Endocannabinoide System ist in der Lage, eigene (Endo-) Cannabinoide zu produzieren. Diese verursachen in Kombination mit ausgeschütteten Endorphinen (Glückshormone), wie es beim Sport der Fall ist, ein Gefühl der Euphorie – auch bekannt als „Runner’s High“.
CBD als neues Doping-Mittel?
Reguläre, synthetische Doping-Mittel haben den Zweck, die Ausdauer des Sportlers zu verbessern, die Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen und den Körper zu unmenschlichen Leistung anzuspornen.
Nicht selten jedoch hat der Konsum von synthetischen Doping-Mittel zu fatalen Folgen. Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und ein Leistungsabfall bei langfristigem Konsum sind nur leichte Nebenwirkungen. In schlimmeren Fällen kann es zu Atembeschwerden, Kreislaufschock und Gefäßverschlüssen kommen oder gar bis zum Tode führen. Zusätzlich ist die Gefahr der körperlichen und psychischen Abhängigkeit sehr hoch.
Wer außerdem bei einem Test positiv getestet wird, darf mit langen Sperren rechnen.
Synthetische Schmerzmittel haben weniger starke Nebenwirkungen, sind jedoch auf Dauer ebenso ungesund. Schädigung des Magen-Darm-Trakts, der Leber und Nieren sowie körperliche Abhängigkeit sind nichts Ungewöhnliches.
Der Konsum von CBD schneidet hier in allen Punkten besser ab. Die Hirnfunktion wird nicht negativ beeinträchtigt, die Gesamtleistung des Sportlers wird verbessert und Stress wird reduziert. Außerdem lindert es Schmerzen und es besteht keine Gefahr der körperlichen oder psychischen Abhängigkeit.
Was sagt der Doping-Test dazu?
Kann der Konsum von CBD nachgewiesen werden?
Die gute Nachricht ist: CBD wird bei einem Drogen- oder Doping-Test nicht angezeigt.
Im Gegensatz zum psychoaktiven THC verursacht es keinen Rausch, ist legal und somit nicht Bestandteil der gängigen Drogen-Tests.
Auch hat die Antidoping-Behörde mittlerweile die Vorteile des CBD-Konsums erkannt und seit 2018 grünes Licht gegeben: das Cannabis Öl ist von der Liste der verbotenen Substanzen verschwunden, fällt also nicht unter die Kategorie Doping und kann mit gutem Gewissen konsumiert werden.
Zu schön, um wahr zu sein?
Es gibt jedoch einige Dinge, auf die geachtet werden sollte:
Gerade bei Produkten aus der Hanfpflanze sollte klar gekennzeichnet sein, dass es sich um „saubere“ CBD Produkte handelt, in denen sich kein THC mehr befindet. Nicht selten kommt es vor, dass noch ein geringer THC-Anteil vorzufinden ist. In Deutschland ist der Kauf von Produkten mit bis zu einem 0.2 % Anteil THC legal, in der Schweiz hingegen darf bis zu 1 % THC enthalten sein. Hier gilt es also, genau hinzuschauen!
Zusätzliche Vorsicht ist auch bei einer langfristigen Einnahme einer höheren Dosierung geboten:
THC kann sich über einen Zeitraum im Körper ansammeln und einen Test positiv anschlagen lassen.
Die richtige Planung ist notwendig, um die Einnahme von CBD vor und während des Wettkampfs sinnvoll zu gestalten.
THC und andere Nicht-CBD-Cannabinoide bleiben nach wie vor illegal und sind als verbotene Dopingmittel eingestuft!
Wer allerdings auf seinen CBD-Konsum achtet und vertrauenswürdige Produkte bezieht, kann dieses Wundermittel in das Training integrieren und die positiven Eigenschaften für sich gewinnen.
Außerdem gibt es CBD mittlerweile in vielen Varianten: Salben und Cremes zum direkten Auftragen auf die Haut bei Gelenk- oder Muskelverletzungen, als CBD-Proteinpulver für den Lieblings-Shake oder praktisch für unterwegs als klassisches CBD-Öl oder CBD-Kapseln zum Schlucken.
Seit er 2013 als freier Autor tätig ist, schreibt Anton Huber über eine Vielzahl von Themen, sein besonderes Interesse gilt jedoch den Auswirkungen von Cannabis auf die menschliche Gesundheit. Er berichtet über aktuelle Studien und deren Ergebnisse sowie über weltweite Nachrichten zum Thema Hanf. Als Chefredakteur der Deutschen Hanf Zeitung setzt sich Anton Huber dafür ein, die Öffentlichkeit über die Vorteile von Cannabis und seine verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten aufzuklären.